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Nachhaltige Rechenzentren:Lage, Lage, Lage!

Im Zuge der digitalen Transformation entstehen vor allem - Daten. Unmengen von Daten. Auch wenn man die nicht direkt sehen kann, haben sie eine erhebliche Auswirkung auf unsere Umwelt und das Klima. Es gilt CO2-Emissionen zu senken. Ein gangbarer Weg: nachhaltige Rechenzentren. Wir erklären, worauf es dabei ankommt.

So sehr alles doch stetig im Wandel ist, eine Wahrheit der Immobilienbranche war, ist und bleibt immer gültig: Lage, Lage, Lage!

Egal, um welche Art der Immobilie es geht: Die Standortwahl ist immer entscheidend. Auch bei Gebäuden der kritischen Infrastruktur wie Rechenzentren. Diese haben sich in den letzten Jahren als hochspannende Immobilienanlage etabliert. Ein wahrer Boom-Markt - schlicht, weil wir alle immer mehr davon brauchen.

Nicht erst seit, aber durch die COVID19-Pandemie noch verstärkt, produzieren wir Daten. Big Data, Mobile, Cloud-Computing, IoT, 5G, E-Commerce, Streaming-Dienste, kurz: alles was die digitale Transformation bringt. Diese Datenflut muss irgendwo durchfließen bzw. gespeichert werden. Die Nachfrage nach Flächen für Rechenzentren ist weltweit immens gestiegen, in Europa allein ist der Bedarf an Colocation Rechenzentren seit 2019 um 22 Prozent gewachsen. London, Frankfurt und Amsterdam sind dabei die wichtigsten Knotenpunkte.

Die richtige Standortwahl? Ja, aber nachhaltig.

Worauf kommt es nun also an im Kampf um die vermeintlich besten Flächen für dringend benötigte Rechenzentren? Will man zukunftsfähig planen, bauen und wirtschaften gilt vor allem eins: Nachhaltigkeit. Gerade hochfunktionale Gebäude wie Rechenzentren müssen nachhaltig sein. Nur so können Zuverlässigkeit und Agilität dauerhaft gewährleistet werden - die beiden wichtigsten Voraussetzungen für Gebäude der kritischen Infrastruktur.

Das Potential für die Bau- und Immobilienbranche ist riesig: Marktforscher sagen voraus, dass der Markt speziell für “grüne Rechenzentren” bis 2024 weltweit um 45 Milliarden USD wachsen wird. 

Man darf keinesfalls übersehen: Informations- und Kommunikationstechnologie ist für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, Rechenzentren wiederum für 20 Prozent davon - aktuell. In Frankfurt etwa entfällt rund ein Fünftes des städtischen Stromverbrauches auf die dortigen Rechenzentren. Das ist weit mehr als der Flughafen Frankfurt verbraucht! Auch andere Ressourcen wie Wasser und Luft werden belastet. 

In Anbetracht des beispiellosen Wachstums dieser Branche ist die Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung extrem wichtig. Und sie ist möglich! So können etwa Rechenzentren nachhaltig in klimafreundliche Stadtkonzepte integriert werden (Beispiel für eine smarte Power-To-Heat-Lösung siehe unten) - sofern solche Optionen bei der Standortwahl bereits berücksichtigt werden.

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Worauf Sie bei der Standortauswahl nachhaltiger Rechenzentren achten müssen

Man kann es nicht oft genug betonen: Lage, Lage, Lage. Die Wahl des richtigen Standorts kommt bei der Entwicklung nachhaltiger Gebäude der kritischen Infrastruktur eine nicht zu überschätzende Bedeutung zu. 

Als “Full-Service Provider” bietet Ramboll eine individuelle und maßgeschneiderte Standortbeurteilung und Beratung bei der Standortauswahl auf Basis von globalem, fachübergreifenden Wissen von Architektur über Gebäudezertifizierung bis Nachhaltigkeitsberatung. Wir helfen bei der Entwicklung integrierter nachhaltiger Infrastrukturlösungen für Rechenzentren, die eine Kreislaufwirtschaft fördern und gleichzeitig Energie- und Kosteneinsparungen sowie klimatische und ökologische Vorteile bieten. Ramboll kann in jeder Projektphase einsteigen, auch z.B. für Audits sowie bei Umsiedlung oder Abriss eines Standorts.

Je nach Kunde stehen dabei unterschiedliche Themen im Fokus:

 

Environmental Due Diligence und Compliance für die Standortentwicklung

Inwieweit der Standort gut geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab. Eine umfassende Environmental Due Diligence bietet hierfür den richtigen Startpunkt für die Standortentwicklung. Der Erfolg von Bauträgern und Projektentwicklern hängt stark davon ab, wie gut sie es schaffen, dass alle am Projekt beteiligten Stakeholder miteinander kommunizieren, das Projekt im Zeitplan bleibt und und bestehende sowie neu aufkommende Risiken minimiert werden können.

Hierbei helfen strategische Management-Programme für Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit (eng. Environment, Health and Safety, kurz EHS). Ramboll unterstützt seine Kunden mit umfassenden Leistungen im Bereich EHS Compliance & Strategie. Dazu zählen u.a. die Identifizierung von EHS-Anforderungen, Steuerung komplexer Genehmigungsprozesse bis hin zur Bearbeitung von EHS-Fragestellungen und Unterstützung im laufenden Betrieb.

Standortbeurteilung und Risikobeurteilung für bestehende Flächen (Flächenrecycling) und Neubauten 

Der Run auf geeignete Flächen für Gebäude der kritischen Infrastruktur ist groß. Dabei kann es oft rentabler sein, statt der Erschließung neuen Geländes bestehende Flächen um- bzw. neu zu nutzen. Um hier eine fundierte Entscheidung treffen zu können, sind umfassende und präzise Standortbeurteilungen von Experten nötig. Sollte die Wahl auf eine “alte” Fläche, also etwa eine jahrzehntelang anders genutzte Industrieliegenschaften fallen, sollten Risiken und Besonderheiten geprüft werden: So müssen etwa Gebäudeschadstoffe untersucht, Rückbaukonzepte entworfen, die Boden- und Grundwassersituation beurteilt und unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit Sanierungsalternativen aufgezeigt, koordiniert und umgesetzt werden.

Informierte Standortauswahl bezüglich der Infrastruktur

Flächen in den Innenstädten sind ohnehin längst schon ein knappes Gut. Deshalb werden für Rechenzentren und andere Gebäude der kritischen Infrastruktur immer öfter auch Randlagen in Betracht gezogen. Ramboll berät seine Kunden in Sachen Standortwahl immer mit einem genauen Blick auf die Infrastruktur, nicht zuletzt weil das Unternehmen stets den ganzheitlichen Lifecycle Ansatz im Sinn hat. Gibt es etwa Energieversorger in der Nähe, wie sind die Verkehrsanbindungen?


Wie der richtige Standort nachhaltige Rechenzentren auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet

Sowohl die Ereignisse der vergangenen Wochen mit ihren Hitzewellen, Unwettern und Überschwemmungen, als auch der jüngste Klimabericht haben noch einmal eindrücklich klar gemacht: Wir werden uns künftig auf mehr solche Wetterereignisse und gravierende Klimafolgen einstellen müssen.

Deshalb gilt bei Planung und Bau aller Projekte, insbesondere aber bei nachhaltigen Rechenzentren, mögliche Risiken frühzeitig zu identifizieren (Risikoanalyse) und entsprechend zu handeln. Risikominimierung und Resilienz sind hier Stichworte, die beschreiben, wie Projektentwickler und Architekten von Anfang ihre Gebäude gegen geotechnische und seismische Probleme sowie Folgen des Klimawandels wie Hochwasser oder Trockenheit absichern. Gerade Rechenzentren haben oft einen hohen Bedarf an Wasser zur Kühlung - extreme Dürren sowie Überflutungen könnten die Leistungs- oder gar Betriebsfähigkeit der Einrichtungen schädigen. 

Best Practice Beispiel für nachhaltige Rechenzentren: Das Rechenzentrum von TeliaSonera in Helsinki

Ramboll arbeitet mit einigen der größten Betreiber von Rechenzentren der Welt zusammen und hilft ihnen bei Planung, Standortwahl, Due Diligence und Genehmigungsverfahren.

2018 etwa ging in Helsinki das nachhaltige 24MW-Rechenzentrum von TeliaSonera ans Netz. Ein Ramboll-Team erbrachte Management- und Lead-Beratungsdienstleistungen von Machbarkeitsstudie bis zur endgültigen Übergabe.

Abgesehen von seiner immensen Leistung (200.000 Server auf 15.000 m2 können bis zu 24 MW IT-Leistung liefern), glänzt das Rechenzentrum in Sachen Nachhaltigkeit: Die Anlage recycelt Energie mithilfe von Wärmepumpen, die Wärme über Fernwärmesysteme in eine verfügbare Wärmesenke übertragen können. Zu Spitzenzeiten kann das System mehr als 20 GW Heizenergie an 9.000 Haushalte in Helsinki liefern.

Wie Ramboll bei der Planung nachhaltiger Rechenzentren unterstützt

Ramboll bietet globales und fachübergreifendes Know-how bei der Schaffung integrierter nachhaltiger Infrastrukturlösungen für Rechenzentren, die eine Kreislaufwirtschaft fördern, Umwelt und Klima schonen und gleichzeitig Kosten einsparen.

Wir bieten umfassende Umwelt- und Nachhaltigkeitsdienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus eines Rechenzentrums, vom Projektbeginn bis zur Außerbetriebnahme

Nachhaltiges Rechenzentrum

Unsere Vorteile:

  • Nachgewiesene Erfolgsbilanz aus mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung
  • Globale und regionale Kompetenz, um zu helfen, wo immer wir gebraucht werden
  • Multidisziplinäre Fähigkeiten: die besten Experten arbeiten an den richtigen Aspekten jedes Projekts 
  • Enge Kooperation mit dem Kunden, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen
  • Starkes und vielfältiges Unternehmen, das seit 75 Jahren zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beiträgt
  • Nachhaltigkeitsexpertise bringt Mehrwert, Stakeholder-Zufriedenheit und langfristige Widerstandsfähigkeit

Wir verbinden unsere weitreichenden praktischen Kenntnisse der Branche mit außergewöhnlicher technischer Expertise im Bereich Nachhaltigkeit. So liefern wir zuverlässige und zeitnahe Lösungen, die mit den ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen unserer Kunden in Einklang stehen.

Kontakt :
Dr. Andrea Merkle
Principal
D +49 (6195) 977525
M +49 (178) 6003929
amerkle@ramboll.com
 
Toni Crawley-Schaefer
Managing Consultant
D +49 6195 977534
M +49 178 6003932
tcrawley@ramboll.com

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